Tassie, Teil 3
Unser Abenteuer ging weiter. Wir fuhren von Wanaka der Küste entlang bis nach Launceston.
Launceston im Golf Club
Cristina buchte eine Villa im Golf Club. Ja, wer auf Weltreise ist, leistet sich schon Mal eine Villa, was denn sonst. 🙂 Die Villa nennt sich natürlich nur so , es war eine gewöhnliche Wohnung im Resort.
Nach dem Check-in fuhren wir gleich zum Golf Club. Überzeugt wie ich bin, wollte ich mir einen Golfwagen nehmen und auf den Championship Golf Course 18- Loch fahren.
Doch die Ladies bremsten mich ab und wir entschlossen uns, zuerst die Driving Range zu besuchen.
Ja, Frauen haben meistens Recht…. Eventuell hätte der Golf Platz jetzt keinen Rasen mehr, dies wurde nun durch Frauenpower verhindert.
Golf sieht lockerer aus, als es ist. Es war verdammt schwer und braucht viel Beweglichkeit.
50 Bälle später, flogen sie noch immer wild umher und ich bin noch weit von der Zulassung zum Championship Feld entfernt. DAMN!
Mein bester Ball flog 150 Meter weit! Tiger Woods hätte hier sicherlich nicht schlecht geschaut.
Auch noch, weil ich mit zwei hübschen Frauen auf dem Feld gestanden bin.. 🙂
Moorhuhn
Kennt ihr das Spiel Moorhuhn?
Auf der Driving Range hatte es freilaufende Hühner. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Eine oder Andere am Abend nach seinen 50-100 Bällen ein feines Barbecue zubereitet.

Launceston selbst ist für mich nicht erwähnenswert. Es ist eine Stadt, welche für mich keinen besonderen Charm hatte.
Im Resort waren am Abend alle paar Meter Kängurus, welche gemütlich in der Dunkelheit assen. Zu Cristinas Freude gab es auch einige Hasen, welche sich auf den Golffeldern vergnügten.
St. Helens
Die Unterkunft ist nicht besonders erwähnenswert. In der zweiten Nacht feierten irgendwelche Id….. ihre Hochzeit und unterhielten die ganze Nachbarschaft stundenlang.
St. Helens Region ist durch die Binalong Bay bekannt. Diese Region hat riesige Steine mit einem wunderschönen roten Farbton. Diese Küste wird auch Bucht des Feuers genannt. Ich denke, die Farbe auf den Steinen gibt dieser Bucht den besonderen Namen.

Bicheno
Ist der ideale Ausgangspunkt für den Freycinet National Park. Es ist ein schönes Fischerdorf, wo man köstliche Fish & Chips findet. Die absolut besten Fish & Chips findest du direkt am Hafen beim “The Gulch”. Es wird Gummi Shark dafür verwendet, welcher frisch gefangen wird.

Bevor es eindunkelt kannst du Pinguine, welche von der Futtersuche nach Hause kommen, beobachten. Die kleinen warten bereits hungrig auf ihre Mütter, die den ganzen Tag fort waren.

Die Region hat Schlangen, welche diesen Moment ausnutzen und sich immer wieder einen Snack gönnen. Oder unwissende Menschen, die mit dem Mobiltelefon die Pinguine erschrecken und blenden. Alles wird für das perfekte Bild getan, das Tierwohl wird hier komplett ausser Acht gelassen. Ich bin kein Moralapostel, aber wenn du so viele Tage in der Natur verbringst, beobachtest wie die Natur funktioniert, fragst du dich wirklich, wie dämlich unsere Handlungen gegenüber den Tieren sind.
Am Hauptpunkt wo die Pinguine leben, befindet sich eine Infotafel in asiatischer und englischer Schrift. Es wird über den Umgang mit den Pinguinen informiert.
Wie zum Beispiel, dass nur spezielles Rotlicht verwendet werden darf, um die Pinguine nicht zu stören. Bei der Ankunft der Pinguine sollen sich die Menschen auf eine Gruppe beschränken und nicht wild umher stehen.
Doch die Realität sieht wie folgt aus:
-Mensch mit Smartphone sucht alle Nester der Pinguine ab, da er die Ankunft nicht abwarten kann
-Sobald die Mutter aus dem Wasser erscheint, rennt der Mensch entgegen und versucht sie zu Fotografieren
-Gab auch Fälle, wobei der Mensch die Pinguine angefasst haben oder sogar eingepackt haben soll
Auf Tasmanien fragte ich mich oft, warum wir Menschen uns das Recht nehmen und über die Tiere bestimmen. Diese Frage stellte ich mir auch im Studium, da ein Tier in unserem Rechtsstaat als Sache angesehen wird.
Wir hörten diese Aussage: “Gestern habe ich ein Wallaby überfahren und musste ein anderes Auto Zuhause holen um zum Termin zu kommen”. Quasi, scheiss Tier! ->Warum machst du mein Auto kaputt? Ich mache doch etwas gutes für die Bauern, denn Wallabies fressen nur das Futter der Kühe weg.
Freycinet National Park
Ich stellte mir diesen Park besonders vor, weil wir nirgends eine bezahlbare Unterkunft gefunden haben. Doch schlussendlich war dieser Park genau gleich, wie die anderen Nationalparks zuvor auch.
Hier gibt es auch wunderschöne Wanderungen, welche bereits am Anfang stark gepfadet sind. Mit anderen Worten sind die Wanderungen idiotensicher gemacht.
Wir guckten blöd aus der Wäsche, als wir unsere Wanderkleidung anhatten und die asiatischen Besucher ihre Festtagstracht. Einer von beiden ist wohl overdressed. 🙂
Die Wanderung können wir gut empfehlen, denn je nach Lust, kann man zwischen 30 Minuten und 3 Tagen im Park verbringen. Wir wählten eine 3h Wanderung. Zum Abschluss hielten wir noch in der Gelateria und gönnten uns zwei Kugeln Eis. Cristina schmeckte das Eis so sehr, dass sie sich gleich noch für die Fahrt zwei weitere Kugeln holte.
Port Arthur
Letzter Stop war Port Arthur. Hier kannst du zwei Tage einplanen, denn es gibt tolle Spots zu besichtigen.
In den Lavendelfeldern fühlst du dich gleich wie in der Provence. Im Shop der Felder kann man sich mit Lavendelprodukten eindecken. Vom Eis über Öl bis hin zu Teddybären kannst du alles finden.
Hier war der einzige Ort wo ich Bienen und Hummeln gesehen habe. Denn bei dem Versuch das perfekte Foto zu schiessen, setzte sich ein Insekt auf mein Zeigefinger. Anstatt das Insekt wegzublasen, warf ich meine Kamera in die Luft und streckte das Eis in Cristinas Hand. Das Insekt und die Kamera haben es glücklicherweise überlebt.
Arthurs Altstadt wäre sicherlich spannend, doch für fast CHF 40.- Eintritt, gönnte ich mir den Spass nicht. Für etwas gibt es Youtube. 🙂 Ja, heutige Generation…
Am nächsten Tag genossen wir im Weingut “Bangor Vineyard” einen edlen tropfen Wein und ein leckeres Mittagessen. Die Aussicht über die Reben und das Meer waren traumhaft.
Nach dem Besuch bekam ich erneut Lust ein paar Golfbälle abzuschlagen. Wir fuhren richtung Hobart und ich konnte mich mit weiteren 50 Bällen austoben. Die Bälle flogen bereits in die richtige Richtung und nicht mehr zurück.
Auf dem Nachhauseweg hielten wir bei unserem Bootssteg an. Moni und ich versuchten uns nochmals am Fischen. Als wir aufgeben wollten, da der Woppler zu schwer war und immer Seegras mitbrachte, spürte ich ein Zupfen. Moni meinte, es soll erneut das Seegras sein. Dann warf ich an der gleichen Stelle nochmals aus und zack, da biss der hässlichste Fisch der Erde an.
Der Fisch sah wie ein Barsch aus, nur noch mit Stacheln auf dem Rücken. Zum Glück rüttelte ich beim Einrollen zu stark an der Rute, so dass der Fisch sich selbst befreien konnte. Wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute…
Wir buchten ein AIRBNB abseits vom Trubel. Das perfekte für die letzten Tage.
Kennst du jemanden, der in der Nacht mit seinem Fahrzeug durch die Strassen fährt und mit seiner Taschenlampe in fremde Gärten blendet?
Das klingt schon schräg oder? Wer soll sowas schon machen!?
Ja richtig, wir sind meistens um 23:00 Uhr ins Auto gestiegen und fuhren, genau so wie beschrieben, durch das Quartier.
Kreuz und quer fuhren wir durch die Gegend, bis es keine geteerte Strasse mehr gab. Im Waldstück hatten die Ladies die Hosen voll, sie zwangen mich umzukehren. 🙂
Beim Wenden blendete unser Scheinwerfer in eine Nebenstrasse hinein. Was ertappten wir inflagranti mit unserem Licht?
Es süsses Opossum, es wusste wie wir nicht, was es machen soll. Es blieb für ein paar Sekunden stehen, ich holte meine Kamera raus, drückte den Auslöse, und Zack das Bild war schwarz. Schnell suchte ich eine neue Einstellungen, mehr ISO und längere Belichtung, zack und erneut war das Bild zu dunkel. Dann rannte das Opossum weg.
Beim Nachhauseweg sahen wir noch weitere Tiere wie einen Hasen, ein Wallaby und zuletzt ein Wombat. Dieser Abend war unglaublich schön, so viele Tiere kann man sonst in der Natur selten sehen. Wir lernten die Natur sehr zu schätzen und genossen die Zeit in Tasmanien.
Zu meiner Frage aus Teil 1:
Ja Tasmanien ist wunderschön, ich kann es jedem Tier- und Naturliebhaber weiterempfehlen.

Der grosse Abschied in Melbourne
Moni buchte uns ein super Skyline Apartment. Es war im 53 Stock. Solch eine Aussicht in einer Stadt ist schon fast ein bisschen crazy. Die Zimmereinteilung losten wir via Münzenwerfen aus. Cristina und ich bekamen natürlich das coolere Zimmer.
Zu unserem letzten gemeinsamen Abendessen fuhren wir zum altbekannten Italiener um die Ecke. Auch diesmal enttäuschte er uns nicht.
Am nächsten Tag war der Abschied kurz und schnell, Cristina bestellte uns ein UBER. Wir drückten uns und hatten feuchte Augen, dann stiegen wir ein und fuhren winkend davon.